Viele Infrastrukturprojekte werden nicht oder nur verzögert gebaut, weil die notwendigen Planungen nicht fertiggestellt werden können. Daher setze ich mich dafür ein, dass das Land wieder in die Ausbildung von Planungsingenieuren und Bauingenieuren einsteigt und die Ausbildungskapazitäten und Hochschulkapazitäten in diesem Bereich ausbaut und stärkt – gerade auch an den Fachhochschulen.
Viele Bürgerinnen und Bürger kaufen sich derzeit ein E-Bike, mit dem deutlich längere Strecken mit etwas höheren Geschwindigkeiten zurückgelegt werden können. Diese Entwicklung wollen wir nutzen. Das E-Bike kann auch in Ostfriesland eine sinnvolle Ergänzung, auf kürzeren Strecken sogar eine Alternative zum Auto sein. Dazu muss die Infrastruktur entsprechend ausgebaut werden. Ich setze mich für die weitere Planung, die Finanzierung und den Bau von Radwegen an Landesstraßen im Landkreis Leer ein. Der Radweg Stickhausen-Potshausen-Holte muss schnellstmöglich planfestgestellt und 2024 gebaut werden. An zahlreichen Kreisstraßen im Landkreis Leer besteht weiterhin Bedarf, neue Radwege zu bauen. Der Landkreis muss endlich das zugesagte Radwege-Konzept entwickeln. Zugleich setze ich mich dafür ein, dass auch der Bau von kommunalen Radwegen weiterhin und umfangreich finanziell durch das Land im Rahmen des Niedersächsischen Gemeinde-Verkehrsfinanzierungsgesetz (NGVFG) unterstützt wird.
Neben gut ausgebauten müssen die Ladeinfrastruktur und die Abstellanlagen und -möglichkeiten deutlich ausgebaut und verbessert werden. Nur wer bequem und sicher mit dem E-Bike oder dem normalen Fahrrad unterwegs sein kann, wird dieses Verkehrsmittel auch häufig nutzen.
Den Ausbau der 173 Kilometer langen Bahnstrecke (davon 124 Kilometer auf deutscher Seite) zwischen Groningen und Bremen unterstütze ich. Ziel ist es, die Fahrzeit auf dieser internationalen Strecke von bislang zwei Stunden und 43 Minuten schrittweise bis 2030 auf knapp zwei Stunden zu reduzieren. Ostfriesland wird von diesem niederländisch-deutschen Gemeinschaftsprojekt „Wunderline“ profitieren, ein zweigleisiger Ausbau der Strecke zwischen Stickhausen/Velde und Augustfehn soll erfolgen, wodurch die Bahnfahrten von Ostfriesland nach Oldenburg kürzer und in die Niederlande ebenfalls attraktiver werden. Voraussetzung dafür ist die Fertigstellung der Friesenbrücke bei Weener bis 2024. Der Rückbau hat in 2021 begonnen, die Arbeiten für den Neubau – inkl. eines integrierten Fuß- und Radweges – werden in diesem Jahr beginnen. Die CDU auf Bundes- und auf Landesebene sowie vor Ort im Landkreis Leer hat sich stets für den Neubau der Brücke eingesetzt. Dass die Fertigstellung des Lückenschlusses nunmehr in Sicht ist, ist auch auf dieses politische Engagement zurückzuführen.
Darüber hinaus setzen wir uns für die zeitnahe Reaktivierung der Bahnhöfe in Bunde, Ihrhove und Neermoor ein.
Für die Weiterentwicklung des Seehafens Emden ist die seit nunmehr 20 Jahren geforderte und geplante Vertiefung der Fahrrinne in der Außenems auf einer Strecke von rund 35 Kilometern von sehr großer Bedeutung. Sie muss an einigen Stellen um einen Meter vertieft werden. Es geht dabei um nicht weniger als um die langfristige Aufrechterhaltung der Wettbewerbsfähigkeit des Hafens mit wirtschaftlicher Bedeutung für die gesamte Region, denn die auf Emden laufenden Seeschiffe werden immer größer und ihr Tiefgang damit immer tiefer. Im Zusammenhang mit dem Masterplan Ems müssen die Planungen nun endlich zu einem positiven Ergebnis führen, damit tausende von Arbeitsplätzen für Bürgerinnen und Bürger aus fast ganz Ostfriesland dauerhaft gesichert werden können.
Der kommunale Seehafen Leer profitiert aktuell von der Unterstützung des Landes bei der Sanierung der Leda-Schleuse sowie durch die neue GRW-Förderkulisse zur Sanierung kommunaler Häfen. Die langjährige Belastung mit Emsschlick kann damit reduziert, entstandene Belastungen können gemildert werden, Zukunftsinvestitionen realisiert werden. Diese Unterstützung soll in den kommenden Jahren fortgesetzt werden.
Mit den im Masterplan Ems vereinbarten Maßnahmen soll insbesondere die Wasserqualität in der Ems verbessert werden. Ich unterstütze den Ansatz der Wasserschifffahrtsverwaltung und des NLWKN, das Emssperrwerk gezielt einzusetzen, um den Flutstrom des Flusses abzubremsen. Ziel ist es, den Sauerstoffgehalt des Flusses zu erhöhen und die Schlicklast zu reduzieren. Die Interessen der Binnenschifffahrt sowie des Seehafens Emden und der Oberlieger des Sperrwerks müssen mit diesem Vorhaben in Einklang gebracht werden. Für die Räumung kleinerer kommunaler Häfen vom Schlick hat das Land zudem zusätzliche finanzielle Mittel bereitgestellt. Der NLWKN, die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung, die Wasserverbände sowie die Kommunen – mit dieser Unterstützung – können parallel eine Grundreinigung der Gewässer vom Schlick durchführen. Ich setze mich für ein abgestimmtes Vorgehen aller Beteiligten ein, um die Schlicklast dauerhaft deutlich zu reduzieren.
Mit der A 20 plant der Bund den Bau einer der wichtigsten Ost-West-Verbindungen im Norden Deutschlands. Sie soll als durchgängige Verbindung von Westerstede bis ins nördliche und östliche Europa fungieren und bei Bad Segeberg an die bereits fertige Autobahn anschließen. Für den Landkreis Leer ist diese Autobahn von großem wirtschaftlichen Nutzen und zwar vor allem für den nationalen und internationalen Warenverkehr sowie für den Tourismus. Für den ersten Bauabschnitt zwischen Westerstede und Jaderberg liegt der Planfeststellungsbeschluss vor. Sollten die anhängigen Klagen dagegen abgewiesen werden, kann schon bald mit dem Bau dieses Abschnittes begonnen werden. Ich unterstütze den Bau der Küstenautobahn mit Nachdruck und fordere auch von der neuen Bundesregierung, dass sie den Planungen und am Bau festhält.
Die Ledabrücke im Zuge der B 70 bei Leer ist abgängig und bedarf eines Neubaus. Die Planungen der Landesstraßenbauverwaltung sind weit vorangeschritten. Noch in diesem Jahr ist mit dem Planfeststellungsbeschluss zu rechnen. Die Bauzeit wird rund drei Jahre betragen. Mit dem Baubeginn des parallel zu der derzeitigen Brücke verlaufenden Neubaus wird in 2023 gerechnet. Während der Bauzeit kann der Verkehr weiterhin auf der bestehenden alten Brücke verlaufen, allerdings mit einer Gewichtsbegrenzung für LKWs und Gespanne. Ohne diese Beschränkung würden die insbesondere von schweren Fahrzeugen ausgehenden Schwingungen zu einer beschleunigten Abnutzung der Brücke mit der Gefahr einer Vollsperrung führen, was auch aus meiner Sicht unbedingt vermieden werden muss. Die Nutzung der Brücke für den Kfz-Verkehr und den ÖPNV muss bis zur Fertigstellung der neuen Brücke sichergestellt werden. Bei der Straßenverkehrsbehörde des Landkreises setze ich mich zudem dafür ein, dass der Schwerlastverkehr nicht über ungeeignete Nebenstrecken ausweicht.
Über die Anbindung der Region an das bundesweite ICE-Netz freue ich mich. Wir haben jetzt samstags eine umsteigefreie Verbindung bis nach Stuttgart. Bei den IC-Verbindungen verfügen wir seit Ende 2021 täglich über eine umsteigefreie Verbindung nach Frankfurt/Main. Diese Verbindungen müssen wir dauerhaft sichern.
Im Landkreis Leer bedarf es eines flexiblen ÖPNV, der weniger auf schnelle Taktung und mehr auf bedarfsgerechten Einsatz ausgerichtet ist. Insbesondere halte ich es für sinnvoll, Bedarfsverkehre (On-Demand-Verkehre wie etwa Anruf-Sammeltaxis und Bürgerbusse) auszubauen und zu fördern. Dabei müssen auch digitale Potentiale für effizienteren Abläufe dieser Bedarfsverkehre genutzt werden. Darüber hinaus sehe ich Bedarf, eine bessere Erreichbarkeit der Bahnhöfe der Region mit dem ÖPNV zu gewährleisten.
Für die Einführung regionaler Schüler- und Azubi-Tickets wird dem Landkreis und der Stadt Leer mit der Än-derung des Niedersächsischen Nahverkehrsgesetz eine zusätzliche Finanzhilfe von insgesamt rund jährlich 360 Tausend Euro. Der Betrag ist das Ergebnis intensiver Verhandlungen mit den kommunalen Spitzenver-bänden und der Verständigung im Rahmen einer Arbeitsgruppe mit Vertretern der Kommunalen Spitzenver-bände sowie diverser Fachleute aus der Praxis. Mitglied der Arbeitsgruppe war unter anderem ein Vertreter der Verkehrsregion-Nahverkehr Ems-Jade (VEJ), bei der der Landkreis und die Stadt Leer Gesellschafter sind. Für den Landkreis Leer ergeben sich nach den erstellten Modellberechnungen Kosten zwischen 600-800 Tausend Euro für die Einführung des regionalen Schüler- und Azubitickets. Die Verständigung des Lan-des mit den kommunalen Spitzenverbänden aus 2021 umfasst die Anerkennung eines kommunalen Beitrags zum Schüler- und Azubiticket aufgrund des kommunalen Eigeninteresses.
Leider ist es nicht gelungen, das Schüler- und Azubi-Ticket zum Jahresbeginn 2022 im VEJ einzuführen. Ich setze mich dafür ein, es spätestens zum Schuljahresbeginn 2022/23 dauerhaft einzuführen. Auf Initi-ative der CDU-Kreistagsfraktion wurde dafür im Haushalt des Landkreises Vorsorge getragen.
Der Ausbau der Schnellladeinfrastruktur gewinnt in Deutschland deutlich an Fahrt. Dies gilt gerade auch für die besonders leistungsstarken Modelle unter den Strom-Tankstellen, den sogenannten High-Power-Chargern (HPC) mit einer Ladeleistung ab 150 kW und höher. Ich setze mich für einen schnellen Ausbau dieser Lade-Infrastruktur auch im Landkreis Leer ein. Dies ist nicht nur wichtig für unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger, die sich ein Elektroauto zulegen, es ist auch Voraussetzung dafür, dass wir für die Fahrer eines E-Autos ein attraktiver Tourismus- und Wirtschaftsstandort sind.
Auch für den Fahrradtourismus müssen wir die Infrastruktur von öffentlicher Ladestationen insbesondere entlang der einschlägigen Routen daher weiter ausbauen und verbessern.
Wir dürfen nicht in unserem Bemühen nachlassen, den Landkreis Leer vollständig mit leistungsfähiger Breitband- und Mobilfunk-Infrastruktur zu erschließen. Daher setze ich mich dafür ein, die landeseigene Mobilfunkförderung zur Beseitigung sogenannter „Grauer Flecken“ fortzuführen und auf die Beseitigung sogenannter „Weißer Flecken“ auszudehnen. Das Ziel der vollständigen Versorgung aller Haushalte, Gewerbegebiete und Firmen in Ostfriesland mit gigabitfähigem Internet muss noch konsequenter umgesetzt werden.
Ulf Thiele
Der macht das. Mit Herzblut.
Wahlkreisbüro
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