Für gute Pflege und faire Arbeits­bedingungen in der Pflege

Themen­inhalte



Programm zur Gewinnung von Fachkräften

Neue Pflegekräfte

Fachkräfte weiter entwickeln

Ausbildung

Menschen in den Vordergrund stellen

Mittelpunkt

Deutliche Reduzierung

Weniger Bürokratie

Eine qualitativ hochwertige und zugleich bezahlbare Pflege ist mitentscheidend dafür, ob wir auch zukünftig im Alter menschenwürdig leben können. Maßgeblich sind dafür die bundespolitischen Rahmenbedingungen. Gleichwohl kann auch das Land Niedersachsen in eigener Zuständigkeit einen Beitrag für eine gute Pflege hier vor Ort leisten.

Gute Pflege hängt zuallererst von den Menschen ab, die sie ausüben. Die Pflegerinnen und Pfleger leisten schon heute sowohl ambulant als auch stationär in unseren Alten- und Krankenpflegeeinrichtungen sowie Krankenhäusern Herausragendes. Sie tun dies mit viel Leidenschaft, großem Engagement und einer bewundernswerten Hingabe. Angesichts dieser Leistungen verwundert es nicht, dass viele Pflegekräfte ihre Tätigkeit nicht als Beruf, sondern als Berufung beschreiben. Und wir alle können uns sehr glücklich schätzen, dass sie unser Pflegesystem buchstäblich mit Leben füllen.

Mir ist bewusst, dass die Arbeitsbedingungen in der Pflege nicht immer zufriedenstellend sind und dass der individuelle Druck groß ist. Viele Pflegekräfte verlassen ihren Beruf trotz des großen emotionalen Engagements nach durchschnittlich acht Jahren wieder. Die zentrale Frage ist, ob es uns gelingen wird, sie in Zukunft in diesen Berufen zu halten und zugleich ausreichend Personal zu finden, das geeignet, motiviert und flexibel zugleich ist. Die Antwort darauf wird entscheidend davon mitbestimmt werden, welche Maßnahmen die Politik ergreift.

Für mich ergibt sich daraus die dringende Handlungsempfehlung, die Arbeitsbedingungen in der Pflege zu verbessern und die Menschen, die so viel für uns leisten, wertzuschätzen und konkret zu entlasten. Nur so wird es in der Zukunft gelingen, das vorhandene Personal zu motivieren und zu halten und genügend Nachwuchskräfte für den Pflegesektor zu gewinnen.

Neue Pflegekräfte

Neue Pflegekräfte gewinnen.

Um bis 2027 für Ostfriesland 250 bis 300 neue Pflegekräfte zu gewinnen, muss ein niedersächsisches Programm zur Gewinnung von Fachkräften aufgelegt und auch in unserer Region genutzt werden. Ich setze mich für eine sachgerechte finanzielle Ausstattung dieses Programms ein, welches die Ausbildung sowohl von Lehrpersonal für Pflegekräfte, das Pflegepersonal selbst und die Anwerbung und Gewinnung von örtlichem und – wenn notwendig – auch von ausländischen Pflegekräften fördern muss. Eine niedersächsische Pflegebeauftragte bzw. ein Pflegebeauftragter muss dieses Programm maßgeblich leiten vorantreiben.

Die Anerkennungsverfahren für ausländische Abschlüsse in der Pflege muss vereinfacht und über alle Bundesländer hinweg vereinheitlicht werden. Wer die jeweiligen Prüfungen besteht, soll in dem entsprechenden Bereich arbeiten dürfen.

Ausbildung

Die Ausbildung in der Pflege weiterentwickeln.

Durch Reformen und eine Dualisierung der Ausbildung in der Pflege sowie eine bessere Unterstützung der Auszubildenden werden wir attraktiver gestalten, wollen wir die Ausbildungszahlen erhöhen. Beispielsweise muss die einjährige Ausbildung zur Pflegehelferin bzw. zum Pflegehelfer in Niedersachsen wiedereingeführt und als einen niedrigschwelligen Einstieg in die Pflegeberufe ausgestaltet werden. Die Pflegehelferinnen und Helfer müssen dabei jederzeit die Option erhalten, sich zu Pflegeassistentinnen und Assistenten oder zu Pflegefachkräften weiterzubilden.

Zudem setze ich mich dafür ein, die Pflegehelferausbildung, Pflegeassistentenausbildung und die Pflegefachkraftausbildung im Modellversuch für Niedersachsen zu dualisieren. Der Start dieses Projektes muss dabei für drei Jahre durch Landesmittel kofinanzieren werden, und es muss Sorge getragen werden, dass die dualisierte Ausbildung von den Kostenträgern anerkannt wird. Auch die Neugründung von Pflegeschulen muss gefördert und unbürokratisch zugelassen werden.

Um junge Menschen über die Berufsgruppe zu informieren, möchte ich in Ostfriesland eine kommunale Offensive „Berufsbild Pflege“ durch Kampagnen in allen allgemeinbildenden Schulen etablieren.

Die Ausbildung muss, beispielsweise durch die Einrichtung von Skills-Labs an Berufsschulen mit einem Schwerpunkt „Pflege“, modernisiert werden. Durch die praxisnahen Schulungseinrichtungen mit Simulationspatienten wird der Theorie-Praxis-Transfer erleichtert und auf Engpässe von Praktikumsplätzen auch in Ostfriesland reagiert. In den Curricula für die Ausbildung der Pflegekräfte müssen konsequent die technischen und digitalen Kompetenzen gestärkt werden.

Für eine verstärkte Ausbildung werden mehr Lehrkräfte in der Pflegeausbildung benötigt. Daher setze ich mich für den verstärkten Einsatz von Lehrkräften aus der Praxis in Lehre und Ausbildung von Pflegeberufen ein. Um praxiserfahrene Expertinnen und Experten unbürokratisch als Lehrpersonen in die Lehre und Ausbildung von Pflegeberufen einzubinden, müssen die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden.

Um dem Personalmangel an Pflegeschulen entgegenzuwirken, müssen die Studienplatzkapazitäten im pflegerischen Bereich an staatlichen Hochschulen erweitern und das Angebot an Masterstudiengängen in Vollzeit und berufsbegleitend ausgebaut werden.

Auch in Niedersachsen muss eine Umschulung zur Pflegefachkraft mit verkürzter Ausbildungszeit – und damit durch die Agentur für Arbeit förderfähig – eingeführt werden. Dies ermöglicht den geförderten Umstieg in die Pflegeberufe. Der Quereinstieg in die Pflege muss durch diese und weitere Möglichkeiten erleichtert werden.

Die Schulgeldfreiheit in den Ausbildungsgängen der Heilerziehungspflege (HEP) sowie in allen Gesundheits- und Pflegeberufen muss vom nächsten Landtag umgesetzt werden.

Mittelpunkt

Die zu Pflegenden in den Mittelpunkt stellen.

Gute Pflege stellt stets den Menschen, der zu betreuen oder zu pflegen ist, in den Mittelpunkt. Sie sind diejenigen, denen gute Pflege dient. Deswegen steht für mich die Würde eines jeden Menschen und der Anspruch auf hochwertige Pflegeleistungen im Bedarfsfall an erster Stelle. Dabei gibt es sehr unterschiedliche Vorstellungen und Anforderungen an Pflege. Deshalb ist es mir wichtig, dass pflegebedürftige Menschen länger in ihrem häuslichen Umfeld leben können oder ihnen andere Optionen offenstehen: Dazu gehört auch die teilstationäre Pflege mit ihren Mischformen aus stationär und ambulant. Um den Bedürfnissen den pflegebedürftigen Menschen gerecht zu werden, müssen viele verschiedene Formen qualitativ hochwertiger Pflege angeboten werden. Ihr Wohl muss im Mittelpunkt aller Maßnahmen stehen.

Dabei ist mir bewusst, dass viele Menschen große Sorgen vor einer finanziellen Überforderung im Fall ihrer Pflegebedürftigkeit haben. Daher setze ich mich für ein Landespflegegeld ein, mit dem Niedersachsen einen Pflegezuschuss gewährt, damit niemand im Pflegefall finanziell überfordert wird.

In der Investitionsförderung muss auch die Förderung der stationären Pflege wieder berücksichtiget werden. Gerade die privaten Kosten für die stationäre Pflege sind oftmals von den Betroffenen nicht bezahlbar. Durch eine Investitionsförderung der stationären Pflege können diese Entgelte reduziert werden.

Den Wunsch der Bürgerinnen und Bürger nach einer Pflege im häuslichen Umfeld muss respektiert werden. Dafür sind die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Dazu gehören die Umsetzung und Anerkennung telemedizinischer Verfahren und die Einführung von Gemeindeschwestern als niedrigschwellige Angebote.

Auch die Kurzzeitpflege, die Einbindung von Nachbarschaftshilfe in die Pflege vor allem im ländlichen Raum gezielt und die Einrichtung von „Pflege-WGs“ als Kombination aus älteren und jüngeren Bewohnern will ich unterstützen.

Durch den Einsatz von intelligenter Steuerung des eigenen Hauses (Smart-Home-Technologien) kann Pflege länger zu Hause stattfinden. Daher setze ich mich dafür ein, den Einsatz dieser Technik in der Pflege weiterzuentwickeln und zu fördern.

Weniger Bürokratie

Weniger Bürokratie in der Pflege

Um flexibel auf die sich permanent ändernden Gegebenheiten im Pflegesektor reagieren zu können, muss die Bürokratie dort deutlich reduziert werden. Dafür sind eine Bündelung der Genehmigungs- und Aufsichtsbehörden und ein einheitlicher Prüfkatalogs für alle Prüfbehörden sinnvoll.

Die Belastung der Pflegekräfte mit Dokumentationspflichten muss auf das notwendige Mindestmaß reduziert und durch digitale Prozessen vereinfacht werden. Die Digitalisierung im Pflegebereich kann Ablauf- und Arbeitsprozesse vereinfachen, beschleunigen und die Dokumentation erleichtern. Die digitale Infrastruktur in der Pflege muss weiter ausgebaut und dies auch gefördert. infrastrukturelle Fördermaßnahmen als Regelleistungen anerkannt werden.

Pflege-Hubs können in Zusammenarbeit mit Hochschulen, Pflegeeinrichtungen und Skills-Labs an Berufsschulen Innovationen zur Umsetzung der Pflege 4.0 erarbeiten. Gleichzeitig stehen sie als digitale Servicestelle den örtlichen Pflegediensten zur Verfügung. Daher möchte ich sie auch in Ostfriesland etablieren.

Fragen oder Anregungen?
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Ulf Thiele
Der macht das.
Mit Herzblut.

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