Thiele: Viel zu viele Schulabbrecher – Kultusministerin ist gefordert

Landtagsabgeordneter sprach mit neuer Leitungsspitze der Agentur für Arbeit Emden-Leer über die Entwicklung des Arbeitsmarktes in Ostfriesland

Emden/Leer. Die Beschäftigungssituation in Ostfriesland erweist sich trotz zahlreicher geopolitischer Unsicherheiten mit einer Arbeitslosenquote von 6,4 Prozent nach wie vor als recht stabil. Das wurde während des Gesprächs des Landtagsabgeordneten Ulf Thiele (CDU) mit der neuen Vorsitzenden der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Emden-Leer, Daniela Ringenaldus, deutlich. Größeren Handlungsbedarf gibt es jedoch bei den unter 25-jährigen Erwerbslosen. Denn sie bilden eine überproportional große Gruppe. Bundesweit haben dreiviertel der jungen Erwerbslosen keinen Schul- oder Berufsabschluss.

Zugleich stiegt in Niedersachsen die Zahl der Schulabbrecher, also der Schülerinnen und Schüler, die ohne Abschluss die Schule verlassen, auf den höchsten Wert seit zehn Jahren. 6.883 Schüler verließen zuletzt die Schule ohne mindestens einen Hauptschulabschluss zu erreichen. Das sind 8,7 Prozent. „Die schlechte Unterrichtsversorgung, die fehlgeleitete Inklusionspolitik der rot-grünen Landesregierung mit der Brechstange und fehlende Unterstützungssysteme hinterlassen inzwischen tiefe Spuren in Niedersachsens Bildungslandschaft. Mit schlimmen Konsequenzen für die Schülerinnen und Schüler“, befindet Thiele. Die hohe Zahl von jungen Arbeitssuchenden sehe er mit Sorge. „Denn auf die meisten Schulabgänger ohne Abschluss wartet die Arbeitslosigkeit. Daher ist die Kultusministerin gefordert, ihre Politik der Trippelschritte aufzugeben und endlich durchgreifende Maßnahmen für eine bessere Unterrichtsversorgung zu ergreifen und auch das System der Schulsozialarbeit und die Unterstützung für die Förderschulen auszubauen“, fordert Thiele. Jeder Schulabbruch sei eine verpasste Chance für einen Berufseinstieg und weitere Entwicklung. Dabei biete der Ausbildungsmarkt für junge Menschen eigentlich mehr Stellen und damit mehr Chancen. „In einer Zeit, in der viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus den sogenannten Babyboomerjahren in den Ruhestand gehen, kommt es noch mehr darauf an, dass in unserer Gesellschaft jede und jeder so gefördert und gefordert wird, dass er in die Arbeitswelt integriert werden kann“, sagte Thiele.

In dem Gespräch mit Daniela Ringenaldus erfuhr Thiele auch, dass der Bestand an sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in Ostfriesland mit 161.923 Menschen trotz eines leichten Minus von 0,5 Prozent weiterin auf hohem Niveau bleibe. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 standen in Ostfriesland 156.452 Menschen in Arbeit. Mit 28.760 Menschen bildet das Gesundheits- und Sozialwesen den größten Wirtschaftszweig, gefolgt vom verarbeitenden Gewerbe mit 24.417 Beschäftigten. „Viele Ostfriesinnen und Ostfriesen sind in mittelständischen Unternehmen tätig und der Mittelstand hat sich schon in der Vergangenheit immer als sehr krisenresistent erwiesen“, sagte Thiele. Dabei werde deutlich, dass die hiesige Wirtschaft auf einem sehr soliden Fundament stehe. „Wir müssen alles dafür tun, dass kleine und mittelständische Unternehmen deutliche Erleichterungen, insbesondere durch den Rückbau von Bürokratie verspüren“, so Thiele. Der Staat dürfe den Unternehmen nicht misstrauen und müsse seine Vorschriften- und Kontrolldichte wieder deutlich reduzieren. Auch die Übergabe der Unternehmensnachfolge in kleinen und mittelständischen Unternehmen müsse vereinfacht werden. „Diskussionen um eine höhere Erbschaftssteuer sind eine Neiddebatte. Eine solche Einkommenssteuererhöhung für sogenannte Besserverdienende träfe vor allem die mittelständische Wirtschaft. Und diese Debatten verunsichern aucn die Betriebsnachfolger und führen dazu, dass noch mehr Unternehmen aufgrund einer ungeregelten Nachfolge vom Markt verschwinden“, ergänzt der Christdemokrat.

Den regelmäßigen Austausch mit der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit im Bezirk Emden-Leer will Ulf Thiele fortsetzen. Er erinnerte in diesem Zusammenhang an den langjährigen Leiter der Agentur Emden-Leer, Roland Dupak, der im März dieses Jahres in den Ruhestand verabschiedet wurde. Mit Daniela Ringenaldus habe ein bekanntes Gesicht die Leitung übernommen. In den vergangenen Jahren bildete sie bereits als operative Geschäftsführerin gemeinsam mit Roland Dupák die Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Emden-Leer. 


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