Anlässlich der Umstellung der
Schuldenuhr des Landes Niedersachsen durch den Bund der Steuerzahler hat
CDU-Fraktionsvize Ulf Thiele eindringlich davor gewarnt, an der in der
Verfassung verankerten Schuldenbremse zu rütteln. „Gerade in der Krise hat sich die
Schuldenbremse bewährt. Sie hat uns nicht daran gehindert, Beatmungsgeräte zu
kaufen, Soforthilfen zu zahlen und in die Stabilität unserer Wirtschaft zu
investieren. Sie wird uns auch in Zukunft nicht daran hindern, notwendige
Investitionen zu tätigen. Sie zwingt unsere Generation allerdings dazu, die
hierfür aufgenommenen Schulden auch wieder zurückzuzahlen. Das ist richtig,
denn unsere Kinder und Enkelkinder brauchen eigene finanzielle Spielräume und
dürfen nicht für unsere Krisenbewältigung aufkommen“, so der Haushaltsexperte.
Thiele bezeichnete Forderungen
nach einer Lockerung oder gar Aufhebung der Schuldenbremse darüber hinaus als
„durchsichtiges Wahlkampfmanöver.“ Es gebe weder im Land noch im Bund die
erforderliche Zweidrittelmehrheit hierfür. „Wenn jetzt das große Schuldenmachen
versprochen wird, um damit allerlei Geschenke für die eigene Klientel zu
bezahlen, so kann schon jetzt gesagt werden, dass es diese Geschenke nicht
geben wird. Diese Versprechen sind nicht mehr als heiße Luft“, so Thiele
abschließend.
Vorsitzender Thiele: „Handel braucht kurzfristige
Finanzhilfen, städtebauliche Entwicklungskonzepte und Unterstützung zur Digitalisierung.“
Ostfriesland – Die Corona-Krise hat auch den Handel auch in Ostfriesland hart getroffen. Viele Einzelhandelsunternehmen erleiden teilweise existenzbedrohende Umsatzverluste. „Die Reserven sind verbraucht, und im Dezember konnten die meisten Händler keine Rücklagen für den Jahresanfang schaffen. Bereits im Januar drohen daher Liquiditätsprobleme“, befürchtet CDU-Bezirksvorsitzender Ulf Thiele, der auch Vize-Chef der CDU-Landtagsfraktion ist.
Die
Lage und Perspektiven des ostfriesischen Handels hat der Bezirksvorstand der
CDU Ostfriesland daher in seiner jüngsten online-Konferenz, gemeinsam mit
Andreas Fricke, Geschäftsführer des Modehauses Leffers in Leer und Vorsitzender
der Werbegemeinschaft Leer, Bernd Gröttrup, Chef des Modehaus Gröttrup in
Emden, sowie Reinhard Hegewald von der IHK für Ostfriesland und Papenburg
diskutiert.
Die
Christdemokraten positionieren sich für den ostfriesischen Einzelhandel und
fordern ein Maßnahmenbündel, um dem Handel und Gewerbe neue Perspektiven und
Zukunftschancen zu eröffnen. „Der stationäre Handel braucht jetzt kurzfristige
und unbürokratische Finanzhilfen, sowie in jeder Kommune ein partnerschaftlich
erarbeitetes städtebauliches Entwicklungskonzept und gezielte Unterstützung für
die weitere Digitalisierung“, erläutert Ulf Thiele den Beschluss seines
Vorstandes.
Konkret
schlägt die ostfriesische CDU unter anderem folgende Maßnahmen vor:
Die Überbrückungshilfe III, die der Bund
als Krisenhilfe für den Zeitraum von Januar bis Juni 2021 angekündigt hat, muss
kurzfristig kommen, für die Unternehmen einfach umsetzbar und auch auf die
Bedarfe des Handels ausgerichtet sein. Die CDU Ostfriesland fordert weiterhin
die Aufnahme eines kalkulatorischen Unternehmerlohns in Höhe und anstelle der
vereinfachten Grundsicherung.
Für das erste Quartal 2021 sind Liquiditätshilfen
erforderlich, um die durch den Lockdown sowie das abgebrochene
Weihnachtsgeschäft verursachten Liquiditätsengpässe zu überbrücken.
Ggf. muss das Land Niedersachsen kurzfristig ein ergänzendes Hilfsprogramm auflegen, das Lücken in
der Überbrückungshilfe III schließt.
Um dem
Einzelhandel und den weiteren geschlossenen Branchen, Planungssicherheit und
Perspektiven zu geben, sollen die Länder, in Anlehnung an das Ampel-System,
einen Stufenplan entwickeln, der sich
an der 7-Tage-Inzidenz der Landkreise/ kreisfreien Städte orientiert.
Für
alle Innenstädte und Ortszentren sollten zeitnah Entwicklungskonzepte erstellt werden. Ziel soll es sein, die
Multifunktionalität der Innenstädte und der Ortszentren aus Handel,
Gastronomie, Kultur, Tourismus, Handwerk, produzierendem Gewerbe, und Wohnen
auszubauen.
Der Tranzformationsprozess der Innenstädte und Ortszentren soll durch städtebauliche Konzepte der Kommunen
und Städtebauprogramme des Landes
begleitet und durch ein Sofortprogramm
zur Stärkung der Innenstädte beschleunigt werden.
Der Niedersächsische Landtag berät momentan den Entwurf des Niedersächsischen Quartiersgesetzes
(NQG), mit dem u.a. der Zusammenschluss von Unternehmen und Eigentümern von
Immobilien gefördert werden soll, kann die notwendigen Modernisierungsprozesse
beschleunigen und sollte daher kurzfristig beschlossen werden.
Der Tourismus bietet für den
mittelständischen stationären Einzelhandel in Ostfriesland zusätzliche Chancen.
Tourismus- und Marketing-Konzepte sollen aufeinander abgestimmt und mit
eCommerce-Angeboten kombiniert werden.
Die
CDU Ostfriesland wird zeitnah Vertreter der Kommunen, des Einzelhandels, der
Kirchen und der Gewerkschaft Verdi aus der Region zu einem Gespräch über die verkaufsoffenen Sonntage einladen. Sie
will damit einen Beitrag leisten, um für Ostfriesland einen gemeinsamen,
konsensualen Weg auf der Basis der aktuellen Rechtslage und jenseits der
Verwaltungsgerichtsbarkeit zu finden.
Der
Auf- und Ausbau von digital-Strategien
bedarf einer professionellen und individuellen Beratung. Die CDU Ostfriesland
begrüßt das vom Land Niedersachsen ab Januar 2021 geplante Programm
„Niedersachsen Digital aufgeLaden“, mit dem die Digitalisierung des stationären
niedersächsischen Einzelhandels unterstützt werden soll. Beratungsleistung
können mit bis 2.500 Euro bezuschusst werden. Die zugehörige Richtlinie soll am
15.1.2021 in Kraft treten.
Die Beratungs- und Investitionsförderung
von Bund, Land, Social-Media-Unternehmen und Handel, müssen weiter ausgebaut und
verstetigt werden.
Um den
negativen Auswüchsen des online-Handel zu begegnen, fordert die CDU
Ostfriesland eine unbürokratische, verpflichtende
Retouren-Gebühr für Kunden mit hoher Rücksendequote. Online-Käufer, die
regelmäßig Waren zurücksenden, müssen dafür die Kosten tragen. Einmalige
Rücksendungen und begründete Reklamationen sollten ausgenommen sein.
In der aktuellen Situation des Lockdown appellieren
die ostfriesischen Christdemokraten an ihre Mitbürgerinnen und Mitbürger,
gerade jetzt die Handelsbetriebe in Ostfriesland zu unterstützen. „Wer seine
Stadt oder Gemeinde mit der ganzen Vielfalt an Einzelhandel, Gastronomie und
Dienstleistungen behalten will, sollte gerade jetzt alle Möglichkeiten
wahrnehmen, vor Ort einzukaufen“, fordert ihr Vorsitzender Ulf Thiele.
Viele Betriebe hätten online-Angebote, Liefer- oder Bestellservices
eingerichtet. „Wenn wir Ostfriesen diese intensiv nutzen, lassen sich viele
Insolvenzen und damit einhergehende dramatische Veränderungen in unseren
Innenstädten und Ortszentren vermeiden“, ist sich Thiele sicher.
Der Bund und das Land Niedersachsen
unterstützen die Städte und Gemeinden erheblich, um die durch die Corona-Krise
entstandenen Gewerbesteuerausfälle auszugleichen. „Das ist eine gute Nachricht
für unsere Kommunen“, so der CDU-Landtagsabgeordnete und finanzpolitische
Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Ulf Thiele (Stallbrüggerfeld), in einer
Pressemitteilung.
Die Mindereinnahmen werden zu knapp 91 Prozent
kompensiert. Für die ostfriesischen Kommunen bedeutet das eine
Ausgleichszahlung in Höhe von 34,4 Millionen Euro.
Berechnet wurden die Erstattungen auf Basis des
durchschnittlichen Kommunalen Finanzausgleiches (KFA) der Jahre 2018 bis 2020
und der für 2021 erwarteten Mindereinnahmen der Kommunen im Bereich der
Gewerbesteuern. „Die Corona-Krise hat die Wirtschaft und damit auch die
kommunalen Finanzen hart getroffen“, betonte Ulf Thiele. Landesweit geht es um
fast 900 Millionen Euro weniger, von denen Land und Bund 814 Millionen
erstatten. Die Kommunen wurden von der Landesregierung jetzt über die genaue Höhe
der Ausgleichszahlungen informiert.
Das Land zieht über den sogenannten Kommunalen
Finanzausgleich außerdem einen negativen Effekt im Jahr 2021 auf die kommunalen
Haushalte vor, der sich aus den Ausgleichzahlungen ergäbe, und gleicht diesen
mit knapp 300 Millionen Euro ebenfalls aus. „Dadurch stabilisieren wir die
Finanzen unserer Landkreise, Städte und Gemeinden, damit sie in der Krise ihrer
wichtigen Rolle für das Gesundheitswesen und als Impulsgeber für die Wirtschaft
vollumfänglich nachkommen können“, erläuterte Ulf Thiele die Unterstützung.
Das
Land Niedersachsen wird im kommenden Jahr die Betriebskosten- und
Investitionszuschüsse für die Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG, kurz
NPorts, von bislang geplanten 30 Millionen Euro auf 40 Millionen Euro erhöhen.
„Davon profitiert auch der Emder Hafen“, ist der CDU-Landtagsabgeordnete Ulf
Thiele, der stellvertretender Vorsitzender und finanzpolitische Sprecher der
CDU-Landtagsfraktion ist zufrieden. „Das muss natürlich seriös und nachhaltig
finanziert sein“, betonte Ulf Thiele. Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann
habe inzwischen einen Vorschlag unterbreitet, „den ich sehr begrüße“.
Demnach
sollen aus der Sonderzuführung für den Wirtschaftsförderfonds in Höhe von 150
Millionen Euro dem Jahresüberschuss 2019 zehn Millionen Euro für die
Aufstockung der Zuschüsse für NPorts im Wirtschaftsförderfonds reserviert
werden. „Das lässt sich durch entsprechende Umschichtungen bei der Mittelverwendung
gut realisieren“, so Ulf Thiele. Er geht davon aus, dass die Mittelverwendung
im Landtag von allen Fraktionen mitgetragen wird, nachdem sich deren Vertreter
im Ausschuss für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung bereits
für die Zuschusserhöhung ausgesprochen hatten
Das Land Niedersachsen betreibt neun Häfen, und zwar in Brake, Cuxhaven, Emden, Leer, Nordenham, Oldenburg, Papenburg, Stade und Wilhelmshaven und will in den kommenden Jahren viel Geld in Neubau- und Erhaltungsmaßnahmen investieren. Davon wird besonders Emden profitieren: Bis 2024/25 sind für diese Hafenstadt 56,3 Millionen Euro vorgesehen. Für Projekte in Norden und Norddeich sollen voraussichtlich 16,7 Millionen Euro zur Verfügung stehen. 11,1 Millionen Euro sind es für Brake, 10,1 Millionen Euro für Wilhelmshaven und 9,8 Millionen Euro für Cuxhaven.
„Ich
freue mich, dass wir trotz der Corona-Pandemie mit ihren hohen Folgekosten
enorm viel Geld in die Häfen investieren können“, so Ulf Thiele. Das seien
„Investitionen in die Zukunftsfähigkeit“, schaffe neue und sichere bestehende
Arbeitsplätze.