Der vom hiesigen CDU-Landtagsabgeordneten Ulf Thiele und dem niedersächsische Wirtschaftsminister Bernd Althusmann entwickelten Ostfrieslandplan zur Stärkung der regionalen Innovationskraft wird weiter mit Leben gefüllt. Denn bei seinem Besuch in Leer hatte Althusmann zwei weitere Förderbescheide im Gepäck. So fördert das Land die Entwicklung autonomer Drohnen für Prüfflüge an schwer erreichbaren Bauwerken. Auch die Entwicklung von modernen modularen Binnenschiffen wird gefördert.
Dazu übergab Bernd Althusmann im Beisein von Ulf Thiele zunächst der TOP seven GmbH einen Förderbescheid in Höhe von knapp 4,8 Millionen Euro. Das Unternehmen plant in Emden mit 20 neuen Mitarbeitenden eine neuartige Drohne zu entwickeln, die auf Basis künstlicher Intelligenz (KI) autonom unzugängliche Infrastrukturanlagen wie Offshore-Windenergieanlagen, Brücken oder Hafenkräne inspizieren kann. Dadurch wird es möglich, beispielsweise Schäden an Offshore- und Onshore-Windenergieanlagen sowie deren Blitzschutzanlagen leichter und erführe zu finden. Auch Inspektionen an hohen Brückenbauwerken oder Tunnel werden einfacher möglich. Die autonom gesteuerten Drohnen sind vergleichbar mit einem Oberflächenscanner, der lückenlos entlang einer Anlage ein hochauflösendes 3D-Abbild der Infrastruktur erzeugt, wo selbst ein menschliches Haar noch erkennbar wäre. Bisher sind für derartige Prüfungen enorme technische und logistische Herausforderungen mit hohem Personal- und Materialeinsatz erforderlich. Erste Patente liegen dem Unternehmen bereits vor. Die Daten für die Entwicklung der Drohnen zu generieren, ist sehr kostenintensiv. So sind tausende von Flugstunden sowie Programmierzeiten erforderlich.
Auch die maritime Wirtschaft in Ostfriesland profitiert von einer Landesförderung. Denn mit dem zweiten Bewilligungsbescheid in Höhe von fast 370.000 Euro wird ein Vorhaben des Maritimen Kompetenzzentrums (MARIKO gGmbH) gefördert. Mit dem Projekt „Innovatives Binnenschiffskonzept aus Ostfriesland“ soll ein innovatives Gütermotorschiff mit skalierbaren und modularen Komponenten“ durch die MARIKO gGmbH entwickelt werden. Der innovative Ansatz des Vorhabens sieht vor, das Konzept einer „Basisschiffsstruktur“ als eine Art Plattform“ zu entwickeln, mit der die lange Betriebszeit von durchschnittlich 45 Jahren trotz der Erneuerung von technischen oder ökologischen Standards erhalten bleibt. Beteiligte Partner sind HB Hunte Engineering, die Lambers Reederei, die MARIKO GmbH und Rolf Janssen GmbH Elektrotechnische Werke. Die voraussichtlichen Gesamtkosten belaufen sich auf 5,26 Millionen Euro. Das Land Niedersachsen beteiligt sich mit 369.234 Euro aus den Mitteln des Ostfrieslandplans.
„Der Ostfrieslandplan ist ein wirksames Instrument, um die Potentiale in der Region zu fördern und kluge Ideen vor Ort auch umzusetzen. Ich bin der festen Überzeugung, dass damit die Attraktivität der Region für Investoren und für Fachkräfte erhöht wird und durch weitere hochqualifizierte Arbeitsplätze mittelfristig die Grundlagen für mehr Kaufkraft und Wohlstand gelegt werden“, erklärte Ulf Thiele, anlässlich der Übergabe der Förderbescheide. Thiele ist auch stellvertretender Vorsitzender und haushaltspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Niedersächsischen Landtag. Dabei machte er auch deutlich, dass erste Bausteine des Ostfrieslandplanes bereits Früchte tragen. Denn die Ansiedlung neuer Zulieferer für die ID.4-Produktion von Volkswagen ist zwischenzeitlich weit fortgeschritten. Ein großes Wasserstoff-Projekt ist in Vorbereitung. Zahlreiche Kooperationen zwischen kleinen und mittleren Unternehmen der Region wurden initiiert.
Dazu Bernd Althusmann: „Mir ist bewusst, dass die Entwicklung von konkreten Projekten eine große Herausforderung ist – natürlich insbesondere dann, wenn mehrere Projektpartner aus Wirtschaft, Forschung und Verwaltung zusammenkommen, die unterschiedliche Perspektiven einbringen. Heute sehen wir: Durch die hervorragende Arbeit hier vor Ort funktioniert es, diese Herausforderungen in einen realen wirtschaftlichen Nutzen umzumünzen. Mein besonderer Dank gilt allen engagierten Akteuren, die daran mitwirken, den Ostfrieslandplan mit Leben zu füllen.“
Der Niedersächsische Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (Mitte) übergab an Vertreter der MariKo gGmbH und der TOP seven GmbH Förderbescheide aus dem Ostfrieslandplan für zwei Innovationsprojekte in Ostfriesland. Der Ideengeber des Ostfrieslandplans, CDU-Landtagsabgeordneter Ulf Thiele (4. von rechts) freute sich mit den Projektpartnern über die erfolgreichen Bewerbungen und die Förderung.
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