Landkreis Leer, 26. September 2017.- Gibt es einen oder mehrere Wölfe im Landkreis Leer? Diese Frage muss rasch geklärt werden, fordert der CDU-Landtagsabgeordnete und Generalsekretär der CDU in Niedersachsen, Ulf Thiele. Hintergrund für diese Forderung ist das auf einer Weide bei Ayenwolde in der Gemeinde Moormerland gefundene tote Kalb, das Bissspuren aufweist. Auch zwei weitere Tieren in Jheringsfehn und in Rhauderfehn waren in den vergangenen Wochen durch Bisse verletzt bzw. getötet worden. „Die Nutztierhalter müssen schnell Klarheit haben und die Politik muss handeln, sollte sich herausstellen, dass hier ein Wolf sein Unwesen treibt.“ Ob es sich bei dem Beißer jeweils um einen Wolf handelt, wird derzeit anhand von DNA-Spuren untersucht.
Wenn es Wölfe im Landkreis Leer gebe, sei das für ihn keine überraschende Erkenntnis, so Ulf Thiele. „Der Wolfsbestand in Deutschland und auch in Niedersachsen hat sich in den vergangenen Jahren stark erhöht“, sagte der Abgeordnete. „Früher oder später wird es also wohl auch in Ostfriesland Wölfe geben.“ Das sei auch in Ordnung, so lange von diesen Tieren keine übermäßige Gefahr für die Nutztiere auf den Weiden ausgehe.
Gefahren für Menschen gehen von Wölfen, die sich arttypisch verhalten, indes nicht aus. „Wissenschaftler weisen immer wieder darauf hin, dass Wölfe sehr scheue Tiere sind und sich grundsätzlich von Menschen und Siedlungen fernhalten. Die natürliche Scheu des Wolfes gelte aber offenbar nicht in jedem Fall und immer seltener bei Nutztieren. „Und das ist das Problem.“ Der Wolf sei zwar streng geschützt, aber wenn ein solches Raubtier sich atypisch verhalte oder die Angriffe auf Nutztiere überhand nähmen, dürfe auch der gezielte Abschuss einzelner Tiere kein Tabu sein. Ganz besonders wichtig sei aber, dass der Verlust von Nutztieren „unbürokratisch und rasch ersetzt wird und die Viehhalter bei Schutzmaßnahmen auch finanziell unterstützt werden“.
Ulf Thiele forderte alle Interessengruppen zu sachlichen und fairen Diskussionen auf. „Dem Thema und dem Problem wird eine aufgeregte und emotional geführte Debatte nicht gerecht“, ist der Abgeordnete überzeugt.
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