Thiele: Berufsorientierung im Handwerk auch an Gymnasien

Auch wenn die Auftragslage im ostfriesischen Handwerk kaum unterschiedlicher sein kann, so haben alle eines gemeinsam: Lieferkettenprobleme und der Fachkräftemangel verlangen von allen Beteiligten viel Geduld. Für letztere Herausforderung platzierte die Handwerkskammer Ostfriesland beim Besuch des stellvertretenden Vorsitzenden der CDU-Fraktion im Niedersächsischen Landtag Ulf Thiele (Stallbrüggerfeld) eine klare Botschaft. 

Kammerpräsident Albert Lienemann (Gas- und Wasserinstallateurmeister sowie Zentralheizungs- und Lüftungsbaumeister sowie Betriebswirt des Handwerks) forderte im Gespräch mit dem Abgeordneten, die Berufsorientierung auch an Gymnasien fest zu etablieren, um den Schülerinnen und Schülern dort vor Eintritt in die Oberstufe neben den Möglichkeiten des Studiums auch diejenigen der beruflichen Ausbildung näherzubringen. Natürlich erhoffen sich die Kammervertreter, dadurch auch weiteren Nachwuchs zu gewinnen. Denn das Handwerk bietet nach Lienemanns Worten viele berufliche Entwicklungsmöglichkeiten. Dazu wäre es gut, wenn auch an Gymnasien ein Koordinator für die Berufsorientierung verantwortlich wäre. Thiele begrüßte den Vorschlag. “Nur wenn junge Menschen ein umfassendes Bild über ihre Möglichkeiten erlangen, können sie ihre Weichen optimal nach ihren Neigungen und Möglichkeiten stellen”, so der Christdemokrat. Dazu wäre eine Verankerung der Betriebspraktika in den Kerncurricula bzw. den Lehrplänen von Gymnasien erforderlich. Leider sei das vom früheren Kultusminister Tonne (SPD) nie wirklich in den Blick genommen worden. Auch seine Nachfolgerin Hamburg mache keine Anstalten, hier einen Schwerpunkt zu setzen. “Wir werden aus unserer Rolle in der Opposition heraus dennoch weiter darauf drängen, die berufliche Orientierung auch an den Gymnasien zu etablieren”, sagte Thiele zu.

Beklagt wurde seitens der Handwerkskammer auch der lange Bewilligungszeitraum von Zuschüssen aus Bundes- und Landesmitteln für moderne Ausstattungen in die Werkstätten für die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung. So gebe es für einen Antrag, der im August 2022 mit einer Fördersumme von 4,5 Millionen Euro gestellt wurde, bisher noch keinen Bewilligungsbescheid und damit auch keine Erlaubnis, die Ausstattung zu bestellen. Wartezeiten von einem bis anderthalb Jahre seien leider nach Worten der Geschäftsführerin des Berufsbildungszentrums Ostfriesland bei der Handwerkskammer, Angela Mandel, leider zur Gewohnheit geworden. Erst danach könne man die Ausschreibungen auf den Weg bringen, was ebenfalls noch mal Zeit in Anspruch nehme. “Bildung, auch die berufliche Bildung, ist in einem rohstoffarmen Land, wie es Deutschland nun mal ist, das höchste Gut. Daher müssen wir aufpassen, dass wir uns nicht mit zu vielen Vorschriften unnötig hemmen. Wir müssen künftig noch stärker mit den Entwicklungen Schritt halten, damit unser Nachwuchs beste Ausbildungsmöglichkeiten hat”, so Thiele. Eine‌ vernünftige Ausstattung sei daher dringend notwendig, um modern und attraktiv für die Auszubildenden zu bleiben. Pro Jahr nehmen in den rund 30.000 Quadratmeter großen Werkstätten des Ausrichter Berufsbildungszentrums rund 1.000 Auszubildende und Fachkräfte an überbetrieblichen Lehrlingsunterweisungen oder Meistervorbereitungskursen teil.

Foto v.l.n.r. Dirk Bleeker (Stellvertretender Hauptgeschäftsführer), Ulf Thiele, Albert Lienemann (Kammerpräsident, Gas- und Wasserinstallateurmeister sowie Zentralheizungs- und Lüftungsbauermeister und Betriebswirt des Handwerks). Auf dem Foto fehlt die Leiterin des Berufsausbildungszentrums Angela Mandel.

Unbegreifliche Wolfspolitik führt zu mehr toten Weidetieren

Noch sichtlich schockiert von den Wolfsrissen und seinen Auswirkungen am vergangenen Sonntag ist eine Schafhalterfamilie aus Neudorf in der Gemeinde Uplengen. Sieben Schafe seiner Herde fielen einem Wolf zum Opfer, der den Schutzzaun überwunden hatte und zahlreiche Tiere angriff. Auch ungeborene Lämmer wurden Opfer des Wolfs-Angriffs in Uplengen. Das wurde bei einem Besuch des Landtagsabgeordneten und stellvertretenden Vorsitzenden der CDU-Landtagsfraktion, Ulf Thiele (Stallbrüggerfeld), gemeinsam mit dem Uplengener Bürgermeister Heinz Trauernicht sowie Vertretern der Landwirtschaft, Revierpächtern und Vertretern der CDU auf dem Hof von Familie Wolters deutlich. 

„Das waren schreckliche Bilder von den verendeten und schwerverletzten Tieren“, sagt der Landwirt, der diese Situation als kaum zu ertragen beschrieb. Denn die schwer verletzten Schafe konnten erst nach mehreren Stunden von ihren Qualen erlöst werden, da der Wolfsangriff zunächst amtlich festgestellt werden musste. Ich mache alles zum Wohlergehen und zum Schutz unserer Tiere und musste mit meiner Frau so etwas furchtbares erleben“, so der Schafhalter weiter.  Der Wolf habe nach Angaben des Schafhalters einen vom Land für die Sicherung der Herde geförderten, 1,2 Meter hohen Schutzzaun überwunden, der mit fünf Elektrolitzen auf unterschiedlichen Höhen gesichert sei. Diese Zäune galten bisher als Wolf-sicher. Aus Sicht eines bei dem Gespräch anwesenden fachkundigen Jägers sei das Überwinden dieser Zäune nichts ungewöhnliches mehr und komme inzwischen in anderen Regionen wie beispielsweise im Raum Cloppenburg bereits häufiger vor, da es sich um sehr intelligente Tiere handele. Er machte deutlich, dass diese Zäune auch aus naturschutzfachlicher Sicht eine sehr fragwürdige Bilanz aufweisen.  Denn häufig geraten leider Wildtiere in die Zäune und Igel sowie Kröten kommen mit den Zäunen in Kontakt und werden durch Stromschläge getötet.

Das Leben der Schafhalterfamilie ist inzwischen von Unsicherheit geprägt. „Ich habe alle Schutzmaßnahmen vollends mitgetragen und umgesetzt. Doch gebracht haben sie im Ergebnis nichts“, so die Bilanz des Schafhalters. Nun stehen seine verbleibenden 210 Schafe trotz des Frühlingsbeginns in einem Stall, was nach seinen Angaben für diese Tiere völlig untypisch ist. Denn diese Tiere fühlen sich draußen auch bei Minusgraden am wohlsten. Momentan fehle ihm allerdings der Mut, seine Tiere wieder zur Deichpflege in Apen, Augustfehn oder Wiesmoor einzusetzen. Und er sagt, dass er sogar schon über die Aufgabe seiner Schafzucht nachgedacht habe. Das treibt beim ostfriesischen Christdemokraten Thiele Sorgenfalten ins Gesicht. „Wenn unsere Schafhalter aufgeben, hat das verheerende Folgen für den Küsten- und Hochwasserschutz. Denn die Schafe halten das Gras auf den Deichen kurz und sorgen dafür, dass die Grasnarbe festbleibt. Sie geben den Deichen die notwendige Festigkeit. Ohne unsere Deiche würden viele Landstriche in Ostfriesland überflutet werden“, so Thiele. Ziel müsse es daher sein, den gesamten Küstenbereich zur wolfsfreien Zone zu erklären. „Und das wäre inzwischen rechtlich auch möglich. Das EU-Parlament und die EU-Kommission haben den Weg dafür frei gemacht, dass Mitgliedsstaaten wie Deutschland den Schutzstatus des Wolfes absenken dürfen. Damit könnten die Belange des Küstenschutz gegen die des Artenschutzes abgewogen werden“, so der CDU-Landtagsabgeordnete.

Eine weitere Sorge äußerten de bei dem Gespräch anwesenden Rinderhalter. „Ich sehe vor allem meine Jungtiere, insbesondere Kälber in Gefahr und überlege, auf die Weidehaltung zu verzichten, was ja eigentlich nicht im Sinne der Ökowende sein kann“, so der Landwirt. Andere Landwirte kündigten bereits Protestaktionen an. Alle Anwesenden machten deutlich, dass es nicht darum gehe, den Wolf auszurotten, sondern die Bestände auf einem für alle Seiten akzeptables Niveau zu regulieren. Thiele forderte daher die Bundes- und die Landesregierung auf, dringend ihre Haltung zu überdenken und die neuen Möglichkeiten des EU-Rechts zu nutzen. 

Historisch betrachtet habe es in der einst kargen und moorreichen Landschaft Ostfrieslands ohnehin keine fest angesiedelten Wolfsrudel gegeben. „In unserer Küstenlandschaft dürfte der Wolf daher eigentlich gar keine geschützte Art sein. Das Problem ist der mangelnde Wille der grün-geführten Bundes- und Landesumweltministerien, das veränderte EU-Recht umzusetzen“, sagt Thiele. Denn die könnten den guten Erhaltungszustand der Wolfsbestände feststellen, so dass eine Bestandsregulierung sowie auch die Abwägung der Belange des Küsten- und Hochwasserschutzes oder des Naturschutzes mit den Belangen es Wolfsschutzes möglich würde. Denn inzwischen gibt es nach Einschätzung von Experten deutlich mehr als 1.000 Wölfe im von Menschen dicht besiedelten Deutschland, Tendenz steigend. Denn pro Jahr erhöhen sich die Bestände um ein Drittel. Daher fordert Thiele die Bundes- und Landesregierung auf, nun endlich den guten Erhaltungszustand festzustellen, damit der Bestand der Wölfe reguliert werden kann. Das werde in anderen EU-Staaten wie beispielsweise Österreich, Schweden und Polen inzwischen sehr pragmatisch gehandhabt. „Das kann Deutschland selbstverständlich auch. Dieser Schritt ist jetzt notwendig, damit die Beweidung der Deiche, die Weidetierhaltung der Landwirte und auch die Existenz von Waldkindergärten nicht gefährdet wird“, fordert Thiele abschließend.

Foto: Noch sichtlich betroffen schildert der Landwirt und Schafhalter dem CDU-Landtagsabgeordneten Ulf Thiele die Situation nach dem Wolfsriss in seiner Herde. Foto: Jürgen Eden/Wahlkreisbüro Ulf Thiele

Foto: Der CDU-Landtagsabgeordnete Ulf Thiele (links) und der Bürgermeister von Uplengen Heinz Trauernicht (rechts) informierten sich über die Situation nach dem Wolfsriss auf dem Hof der Familie Wolters. Foto: Jürgen Eden/Wahlkreisbüro Ulf Thiele

Foto: Der CDU-Landtagsabgeordnete Ulf Thiele (links) und der Bürgermeister von Uplengen Heinz Trauernicht (rechts) sowie einige Landwirte informierten sich über die Situation nach dem Wolfsriss auf dem Hof der Familie Wolters. Foto: Jürgen Eden/Wahlkreisbüro Ulf Thiele

Thiele: Landeshaushalt ambitionslos und ohne Gestaltungswillen – außer bei zusätzlichen Personalausgaben in der Staatskanzlei und den Ministerien.

Hannover. „Im Nachtragshaushalt der Landesregierung steckt wenig eigene Leistung und keinerlei Gestaltungswille. Dieser Nachtragshaushalt setzt im Wesentlichen Bundesgesetze um, verarbeitet zweckgebundene zusätzliche Haushaltsmittel vom Bund, bucht Dividenden-Einnahmen ein und topft bestehende Haushaltsmittel um. Gestaltet wird damit nichts. Völlige Fehlanzeige herrscht bei Haushaltsmitteln des Landes für die Schulen und Kitas, mehr Sicherheit, mehr Diversität in der Landwirtschaft, oder auch eigene Rot-Grüne Projekte“, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Ulf Thiele zur heutigen Debatte um den Nachtragshaushaltsplan der rot-grünen Landesregierung.

„Kreativ wird die Landesregierung im Haushalt erst, wenn es um neue Leitungsstellen in der Staatskanzlei und den Ministerien geht. 21 neue, hochdotierte Stellen hat sich die Landesregierung gegönnt. Da wird auf einmal Gestaltungswille gezeigt, da darf es dann auch gerne ein wenig mehr sein“, so Thiele. Und das, während die Menschen und Unternehmen in Niedersachsen immer noch auf die Soforthilfen gegen die Folgen der hohen Energiepreise und Inflation warten würden.

„Wir werden ihnen Vorschläge machen, wie man die bisher nicht abfließenden Soforthilfe-Mittel zielgenau einsetzen kann. So, dass sie den Menschen in der Krise zielgenau helfen. Und wir werden Ihnen, wie unser Fraktionsvorsitzender Sebastian Lechner es angekündigt hat, Angebote machen, wie man den großen politischen Herausforderungen in Niedersachsen aktiv begegnen kann – für ein besseres Niedersachsen“, so der Haushaltsexperte der CDU-Fraktion.

Er wisse nicht, welchen Anspruch die Regierungsfraktionen an sich hätten – ob es bei Ihnen bei dem Talkshow-Geplauder des Grünen Landesparteitages bleibe, oder ob sie den Gestaltungswillen hätten, den Ihre Regierung bisher vermissen lasse. „Wir jedenfalls haben diesen Gestaltungsanspruch. Für ein besseres Niedersachsen. Für die fleißigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Für unsere Betriebe und Unternehmen. Für diejenigen, die unser Land aufgebaut haben. Und für die sozial Schwachen“, so Thiele. Sie alle hätten es verdient, dass diese Landesregierung endlich in den Galopp komme.

Tipp: Einen O-Ton in Audio-Fassung finden Sie hier:

Thiele: Die Landesregierung muss Scheunenfeten wieder unbürokratisch ermöglichen

Leer/Hannover

Die CDU-Landtagsfraktion setzt sich für eine einfache und unbürokratische Genehmigungspraxis von Scheunenfeten sowie Dorffesten in Gebäuden ein. Nach Worten des stellvertretenden CDU-Fraktionsvorsitzenden und Landtagsabgeordneten Ulf Thiele wird seine Fraktion einen Antrag in den Landtag einbringen, der das Verfahren entbürokratisieren und das in der Vergangenheit geltende einfache Genehmigungsverfahren wiederherstellen soll. Jetzt sind der Landtag und die Landesregierung gefordert. 

„Unsere Vereine mit ihren ehrenamtlich Aktiven erfüllen wichtige gesellschaftliche und soziale Aufgaben und fördern den Zusammenhalt der Gemeinschaft. Der Staat darf diese ehrenamtlichen Aufgaben nicht durch immer mehr Bürokratie unattraktiv machen“, sagt der Christdemokrat aus Stallbrüggerfeld. Das Zusammenleben und die Gemeinschaft in unseren Ortschaften werde durch viele dörfliche Veranstaltungen geprägt, die beispielsweise in Scheunen oder ähnlichen Räumlichkeiten von ehrenamtlich geführten Vereinen und Institutionen mit viel Einsatz und Engagement organisiert und durchgeführt werden. Konkret gehe es der CDU um den durch das Bauministerium im vergangenen Jahr gestrichenen Paragraf 47 der Niedersächsischen Versammlungsstättenverordnung (NVStättVO). Damit wurde nach Thieles Worten den Veranstaltern sowie den Behörden eine pragmatische und über viele Jahre bewährte Praxis zur unbürokratischen Genehmigung von Scheunenfeten, und vergleichbaren Veranstaltungen in Scheunen, Lagerhallen oder ähnlichen Gebäuden genommen.

Seit Wegfall dieser Regelung muss für Veranstaltungen mit mehr als 200 Personen eine baurechtliche Genehmigung nach der Niedersächsischen Bauordnung (NBauO) vorliegen. „Im Klartext bedeutet dies, dass für jede Scheune, für jede Lgerhalle, für jede Turnhalle, in der eine solche Veranstaltung durchgeführt werden soll, ein Bauantrag gestellt werden. Weder für die Ehrenamtlichen wie beispielsweise die Landjugendverbände, noch für die Bauämter ist dieser bürokratische Aufwand leistbar. Daher benötigen die Vereine und Organisationen für die Planung ihrer Dorf- und Gemeindefeste und die Landjugendverbände für ihre Scheunenfeten wieder den bewährten bisherigen Rechtsrahmen. Das im vergangenen Jahr verursachte Planungschaos muss schnellstmöglich beseitigt werden“, macht Thiele deutlich und erinnert an das Versprechen der Landesregierung aus 2022, eine Lösung im Sinne der Veranstalter zu finden.

Bauminister Lies habe im vergangenen Jahr zwar angekündigt, dass die Streichung des Paragrafen 47 NVStättVO durch einen Erlass kompensiert werde. Ferner versprach er, dass für die Saison 2023, eine Neuregelung in Vorbereitung sei. Stattdessen ist es laut Thiele inzwischen allerdings Praxis, dass Genehmigungsbehörden Bauanträge forderten. „Minister Lies hat außer Ankündigungen bisher nicht geliefert. Aber die Zeit drängt. Sonst sind die Scheunenfeten in Niedersachsen Geschichte“, befürchtet Thiele. Er wirbt nun dafür, diese rechtlichen Unsicherheiten zeitnah aus dem Weg zu räumen, zumal der Brandschutz und die Sicherheit auch durch den durch Lies aufgehobenen Paragrafen 47 in der NVStättVO gewährleistet gewesen sei.

Wahlkreisbüro

Ulf Thiele
Ledastr. 11
26789 Leer
 
Telefon: 0491 – 91 96 12 9
Fax: 0491 – 91 91 06 9
simone.schonvogel@ulf-thiele.de

Newsletter

Melden Sie sich für meinen Newsletter an...

Folgen Sie mir