Thiele: Jetzt muss Rot-Grün Farbe bekennen.“

Hannover/Leer. Die niedersächsische CDU-Landtagsfraktion hat ihrer Ankündigung Taten folgen lassen und einen Gesetzesentwurf zum Erhalt der Förderschulen mit dem Schwerpunkt Lernen in den Landtag eingebracht. Das teilte der hiesige Landtagsabgeordnete und stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Ulf Thiele (Stallbrüggerfeld) mit. „Wir dürfen die Schulen, Lehrkräfte, Eltern und vor allem die Schülerinnen und Schüler mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf nicht wegen einer ideologisch ausgerichteten Inklusionspolitik im Regen stehen lassen. Die Erfahrungen zeigen, Regelschulen müssen um Förderschulen ergänzt bleiben. Die Eltern müssen für ihre Kinder weiterhin diese Wahlmöglichkeit haben. Denn es geht um die beste pädagogische Antwort auf den Förderbedarf der betroffenen Kinder, und das kann auch die Förderschule sein. Es geht um Bildungschancen für alle“, so Thiele. Mit der von den Christdemokraten beantragten Gesetzesänderung würde auch die Pestalozzischule in Leer erhalten bleiben. Sie ist die einzige verbliebene Förderschule Lernen im Landkreis Leer.

Zwischenzeitlich haben sich nach Angaben des Abgeordneten 41 Stadt- und Kreiselternräte in Niedersachsen für den Erhalt der Förderschule Lernen ausgesprochen, dazu gehört auch der Kreiselternrat im Landkreis Leer. „Wir haben stellvertretend für sie diesen Gesetzentwurf eingebracht“, so Thiele. An die Rot-Grüne Landtagskoalition und das grün-geführten Kultusministerium richtet er den dringenden Appell, über den eigenen Schatten zu springen und die Ideologien bei den anstehenden Beratungen hinter sich zu lassen. „Es geht um die Wahlfreiheit von Eltern, Schülerinnen und Schülern, aber es geht auch um Akzeptanz, die wir auf dem weiteren Weg der Inklusion nach wie vor dringend brauchen werden“, so Thiele weiter.

Förderschulen mit dem Schwerpunkt Lernen unterstützen und fördern nach seinen Worten Schülerinnen und Schüler, die den Lern- und Schulalltag im inklusiven System nicht problemlos und angstfrei bewältigen können und deren Eltern nach der vierten Klasse die Entscheidung zum Wechsel auf die Förderschule treffen. „Aus meinen Besuchen an Förderschulen, unter anderem in Leer, weiß ich, dass Sonderpädagogen und Sozialpädagogen an Förderschulen mit kleinen Klassenverbünden sowie persönlichen Förderungsangeboten sehr individuell auf die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen eingehen und so eine Überforderung vermeiden“, so Thiele weiter. Dabei erinnerte er daran, dass es in Niedersachsen bei allen demokratischen Kräften immer einen breiten Konsens für die Verbesserung der Inklusion und Rahmenbedingungen gab. „Viele Lehrkräfte an Regelschulen sind derzeit am Limit, auch weil sie im Unterricht, oftmals sogar zeitgleich, Schülerinnen und Schülern mit unterschiedlichsten Förderbedarfen in einem Klassenverband unterrichten, betreuen und fördern sollen. Das ist auf Dauer ohne ein gutes Unterstützungssystem nicht leistbar. Dieses fehlt aber weiterhin flächendeckend. Das macht Menschen krank. Letztlich nehmen dadurch sogar die Unterrichtsausfälle zu, weil Lehrkräfte überlastet werden“, so Thiele.

Die Aus- und Fortbildung von Lehrkräften müsse deutlich stärker auf die Inklusion ausgerichtet werden, denn es gehe um eine vielseitige, inklusive und tolerante Gesellschaft und um die Teilhabe aller Menschen. Zudem sei zwingend erforderlich, deutlich mehr Stellen für Sonderpädagogik und Sozialpädagogik zu schaffen und diese vor allem auch zu besetzen. „Aus der aktuellen Mangelversorgung heraus kann Inklusion nicht mal beim besten Willen und höchster Motivation der Pädagogen gelingen. Die Zahlen in Niedersachsen sprechen für sich, viele Schülerinnen und Schüler entscheiden sich ganz bewusst für den Besuch einer der 60 verbliebenen Förderschulen mit dem Schwerpunkt Lernen. Von zahlreichen Gesprächen mit Eltern weiß ich, dass diese ihr Kind sehr bewusst zur Förderschule geben, oftmals nachdem sie schlechte Erfahrungen im inklusiven Schulsystem machten. Wir müssen erreichen, dass ihnen diese negativen Erlebnisse zukünftig erspart werden, und dass die Betroffenen ohne Förderschule in einer schulischen Sackgasse landen.“, so Thiele.  Der freie Elternwille dürfe von der rot-grünen Koalition in Niedersachsen nicht beschnitten werden, indem die Alternative der Förderschule abgeschafft wird. 


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