Leer/Hannover, 16. Juni 2023 –
Die zahlreichen Wolfsrisse haben auch in Ostfriesland viele Menschen, vor allem die Weidetierhalter, stark verunsichert. Dabei gibt es Möglichkeiten, mit einer Regulierung der Bestände für mehr Sicherheit zu sorgen. Der Landtagsabgeordnete Ulf Thiele aus Stallbrüggerfeld machte deutlich, dass EU-Umweltkommissar Sinkevičius erst Anfang des Jahres erneut auf die jetzt schon möglichen Ausnahmen vom strengen Wolfsschutz aus zwingenden Gründen im EU-Recht hingewiesen hat. Nach der über Monate hinweg zögerlichen Haltung der rot-grünen Landesregierung deute sich bei Umweltminister Meyer ein Umdenken an. Er vermisse jedoch das aktive Handeln der Landesregierung. „Ankündigungen helfen den Weidetierhaltern und dem Küstenschutz nicht. Die Betroffenen und unsere vom Deichschutz abhängige Heimatregion brauchen jetzt Rückendeckung beim Schutz der Schafherden und anderer Tiere durch eine klare Erlaubnis, entlang der Küstenlinie bedrohliche Wölfe und Rudel zu bejagen und den Bestand der Wölfe zu in Niedersachsen zu regulieren. Wo nötig, muss die Bejagung von Wölfen und Wolfsrudeln ermöglicht werden“, fordert der CDU-Politiker.
„Statements und Interviews des grünen Umweltminister Christian Meyer vom vergangenen Wochenende ist zu entnehmen, dass er selbst den Abschuss von ganzen Wolfsrudeln nicht mehr generell ausschließen will. Diese Einsicht kommt ziemlich spät, denn in den vergangenen Monaten haben sich viele verzweifelte Weidetierhalter an die Politik und auch an mich gewandt. Sie haben dringend um Hilfe gebeten. Einige von ihnen denken sogar an eine Betriebsaufgabe“, so Thiele. Leider mangele es jedoch bisher bei der Landesregierung am nötigen Handlungswillen. Denn Meyer verstecke sich derzeit hinter den Vorgaben der EU und ignoriere die Möglichkeiten, die das EU-Recht bereits biete.
„Wenn Meyer fordert, zunächst müsse der sogenannte günstige Erhaltungszustandes des Wolfes in Deutschland festgestellt werden, muss er sich an seine eigene Parteifreundin, Bundesumweltministerin Steffi Lemke, wenden. Denn Sie ist gefordert, diesen günstigen Erhaltungszustand bei der EU zu beantragen. Die Zahlen geben das längst her. Aber Frau Lemke erklärt immer noch, sie sehe dafür keine Möglichkeit. Ich befürchte daher, dass die neue Wolfsrhetorik des Niedersächsischen Umweltministers eher ein Ablenkungsmanöver ist“, o Thiele in einer Mitteilung. Es sei ein Fortschritt, wenn zumindest beim Niedersächsischen Umweltminister die Einsicht für eine Bejagung gekommen sei und seine Verweigerungshaltung aufgebe. Jetzt müsse er dringend seine Amtskollegin im Bund überzeugen.
Thiele fordert die Landesregierung mit Ministerpräsident Stefan Weil an der Spitze auf, endlich wirksam darauf zu dringen, dass die Bundesregierung den günstigen Erhaltungszustand bei der EU beantragt. Weiterhin sollten Strategien für das Wolfsmanagement darauf ausgerichtet sein, dass Weidetiere geschützt, der Küstenschutz sichergestellt und mögliche Konflikte ausgeräumt werden.
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